Rupert Kamhuber
Rupert Kamhuber entdeckte als Musikapellenposaunist erst spät seine Möglichkeiten. Die brachten ihn als Musikschullehrer mit abgeschlossenem Studium an die Musikschule Grassau. Er erzählt uns seinen Weg - gestern und morgen - im Interview.
Der Lebenslauf
Rupert Kamhuber ist Lehrer für Baritonhorn, Horn, Posaune, Tenorhorn, Trompete, Waldhorn, Flügelhorn und Tuba an der Musikschule Grassau. Seine Unterrichtsorte sind Marquartstein und Bernau, wo er auch die beiden Jugendkapellen leitet. Geboren im Norden des Landkreises, wohnt er inzwischen mit seiner Familie in Bergen.
Das Interview
Frage: Wie kam es dazu, dass du in Grassau Musiklehrer wurdest?
„Durch die Bekanntschaft mit Hans Josef Crump habe ich nach meinem Musikstudium entschieden, mich an dieser Musikschule zu bewerben. Ich hatte Glück, denn ich wurde eingestellt. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dies sei ‚die richtige Adresse’. Und ich muss sagen, das habe ich nie bereut.“
Frage: Was findest du an der Musikschule Grassau Besonderes?
„Ich erlebe sie immer wieder als eine Schule, bei der stets mit viel Engagement zum Wohle der Schüler unterrichtet wird. Und im Vergleich zu anderen Musikschulen und in Gesprächen mit Kollegen aus Salzburg stelle ich fest, dass sie ein Ort ist, bei dem bei knappen Mitteln erfreulich effektiv gearbeitet wird.“
Frage: Zurück zu den Anfängen: wie sieht dein Ausbildungsweg aus?
„Ursprünglich habe ich Schreiner gelernt und in der Musikkapelle meines Dorfs Posaune gespielt. Da ich Probleme mit dem Ansatz hatte und eine Fortbildung besuchte, lernte ich dort Hans Josef Crump kennen. Da habe ich erstmals erkannt, was Professionalität ausmacht – so überzeugend war er. Bei ihm und bei Wolfgang Diem erhielt ich Unterricht, da war ich schon 22! Später habe ich mich dann auch zu einem Musikstudium entschlossen, in Salzburg das Probespiel bestanden und meinen Abschluss gemacht.“
Frage: Bist du selbst künstlerisch unterwegs?
„Ja, und das halte ich gerade auch im Hinblick auf den Musikunterricht für sehr wichtig. Seit dem Studium bin ich Mitglied eines Posaunenquartetts, es heißt ‚Trombone Arte Quartett Salzburg‘. Zurzeit studieren wir in einer Zehner-Blechbläserbesetzung das Projekt ‚Bach & Beatles‘ ein, mit dem wir mehrere Konzerte im Salzburger Land und in Bayern spielen werden.
Wie gesagt, das finde ich wichtig: Wer selbst üben muss, Neues einstudiert und Auftritte mitmacht, vergisst das Lernen nicht und weiß, wie sich das anfühlt, wenn man sich anstrengen muss. Ich finde, diese Erfahrungen kommen auch den Schülern zugute.
Übrigens freue ich mich auch, dass in meiner Familie viel Musik gemacht wird: Meine Frau ist Sängerin, meine Kinder spielen Querflöte und Cello.“
Frage: Ein Blick nach vorne: Was hast du als Nächstes in der Musikschule vor?
„Ich hoffe, dass ich mit den Schülern und den Eltern weiterhin gut zusammenarbeiten kann. Also werde ich mich weiter um meine Einzelschüler kümmern und zusehen, dass sie immer wieder Gelegenheit haben, mit anderen zu proben. In der Musikschule ist es ja gang und gäbe, dass viel Wert auf Ensemblearbeit gelegt wird. Das zeigt sich auch im Klassenmusizieren. Da wollen wir was Neues ausprobieren, nämlich ein EuRegio-Projekt, in dem wir die Bläserklassen aus Aschau, Reit im Winkl, Bernau und Grassau zusammenführen. So ein schul-, orts- und fächerübergreifendes Musizieren finden die Grundschüler klasse. Mal sehen, wie es klappt.“
Frage: Was wünschst du der Musikschule Grassau im Jahr ihres 40. Jubiläums?
„Weiterhin so ein starkes Kollegium mit großem Engagement.“
Interview: Uta Grabmüller