Grassau gründet ein Geschichtsprojekt, © Markt Grassau

Grassau gründet ein Geschichtsprojekt

Grassau gründet ein Geschichtsprojekt, © Markt Grassau
Grassau gründet ein Geschichtsprojekt

Im Jahr 2004 beschloss der Gemeinderat von Grassau, die Geschichte der Marktgemeinde in Buchform zu veröffentlichen. Das letzte derartige Unternehmen hatte man bereits 1931 in Angriff genommen: Das Ergebnis, eine detaillierte Darstellung von LUDWIG GERNHARDT, liegt als unveröffentlichtes Manuskript im Archiv der Gemeinde. Ebenso existieren ein Manuskript zur Kirchengeschichte Grassaus, das JOHANN GEORG SICHLER geschrieben hat sowie eine heimatkundliche Arbeit von ERIKA SELCKMANN aus dem Jahr 1964.
Das Anliegen des neuen Grassauer Geschichtsprojekts unterscheidet sich in mehreren Punkten von den bisherigen Arbeiten:

  • Es soll ein möglichst umfassendes, gut lesbares, aber dennoch aus den Quellen belegtes Geschichtswerk entstehen.
  • Es soll kein nur Fachleute interessierendes wissenschaftliches Werk entstehen, sondern eine inhaltlich und von der äußeren Gestaltung her die Allgemeinheit ansprechende Buchreihe.
  • Hierbei sollen nicht nur die politische Geschichte berücksichtigt werden, sondern alle wichtigen Gebiete der vergangenen und heutigen Lebenswelt, wie z. B. Kirchengeschichte, Schulgeschichte, Naturgeschichte, Brauchtum, Kultur und Musik, Wirtschaftsentwicklung und vieles mehr.
  • Ein solch umfassender Ansatz schließt die Erstellung eines einzelnen Buches aus. Zu umfangreich sind die zu behandelnden Gebiete, die zugrundeliegenden Quellen und die vorhandene Literatur. Es wurde deshalb beschlossen, zwar einen zentralen Band zur Geschichte der Marktgemeinde von den ersten Anfängen bis auf den heutigen Tag zu veröffentlichen, parallel dazu aber für Grassau wichtige und für den Geschichtsband zu umfangreiche Gebiete in sog. „Themenbände“ auszulagern. Geplant sind etwa 10 bis 12 Bände.

Im Unterschied zu anderen Unternehmungen dieser Art will Grassau die Bände nicht vorwiegend durch wissenschaftlich ausgewiesene Fachleute schreiben lassen, sondern sich im Wesentlichen auf die vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten der Grassauer Bürger stützen. Nur in einigen Ausnahmefällen werden Fachleute beschäftigt. Ansonsten lautet der Projekt-slogan: „Grassauer schreiben für Grassauer Bürger“.

Um diesen etwas ungewöhnlichen Ansatz realisieren zu können, hat die Gemeinde einen ausgebildeten Historiker als wissenschaftlichen Leiter für das Projekt beauftragt (Dr. Hans Jürgen Grabmüller). Dieser betreut und berät die Autoren fachlich und methodisch, führt Schulungen durch und nimmt redaktionelle Aufgaben wahr. Daneben ist ein organisatorischer Leiter mit der Koordination und Steuerung des Projekts befasst (Erich Kamm).

Als Entscheidungsgremium wurde ein „Chronikkreis“ eingerichtet, dem der 1. Bürgermeister Stefan Kattari vorsteht und dem neben den beiden Projektleitern der Kulturbeauftragte (Fritz Seibold) sowie der Geschäftsführer der Gemeinde (Peter Enzmann) angehören.