Grassau gründet ein Geschichtsprojekt, © Markt Grassau

3. Band: Nachtrag zu Schulchronik von Grassau und Rottau "Klassentreffen"

Klassentreffen in Grassau
der Jahrgänge 1900 – 1964
gesammelt und zusammengestellt
von
Stefan Kattari

Vorbemerkungen zur vorliegenden Bildersammlung

Als ich 2007 begann, Klassenfotos für die Schulchronik zu sammeln, wurden mir auch Bilder von Klassentreffen angeboten. Sie passten damals aber nicht ins Konzept des Buches und blieben deshalb unberücksichtigt. Ich hatte mir aber fest vorgenommen, diesen Teil der Grassauer Geschichte weiter zu beackern, und kann nun eine ganze Reihe von Fotografien vorstellen, auf denen die Gesichter von ehemaligen Grassauer Schülern der Geburtsjahrgänge von 1900 bis 1964 zu sehen sind. Von manchen Klassen existieren bis zu drei Altersversionen (ich wählte immer die aus, auf der die größte Personenzahl zu sehen ist), bei anderen wurde nicht fotografiert.

Dass diese Gesichter auch einen Namen haben, verdanken wir den ehemaligen Banknachbarinnen und -nachbarn, die mir bei der Bestimmung großzügig Hilfestellung leisteten. Herzlichen Dank an dieser Stelle.

Das erste Klassentreffen in Grassau, von dem ich Kenntnis erlangte, organisierte 1962 Mathias Klapf. Es scheint sehr erfolgreich verlaufen zu sein und war die Initialzündung für Zusammenkünfte von vielen Schülerjahrgängen in den Folgejahren. Möglicherweise war eine solche Form der Erinnerungspflege auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg Usus - Dokumente darüber habe ich aber bisher für Grassau keine gefunden bzw. überreicht bekommen. Es kann also genauso gut sein, dass sich die Leute früher ohnehin ständig in dem relativ kleinen Dorf über den Weg gelaufen sind, und deshalb ein Grund für ein eigenes Klassentreffen entfiel. Ganz offensichtlich war aber ab den 1960er Jahren allgemein das Bedürfnis entstanden, die in alle Winde verstreuten Mitschüler wieder einmal zu sehen, und natürlich machte ein wachsender Lebensstandard mit kürzeren Arbeitszeiten dies auch möglich.

Die Bilder repräsentieren einen nicht unerheblichen Teil der Grassauer „Urbevölkerung“, der hier gemeinsam zur Schule ging. Wohlgemerkt nur einen Teil, weil zu solchen Zusammenkünften aus verschiedensten Gründen und zum Leidwesen der Organisatoren nie alle kamen bzw. kommen. Für die Zukunft bin ich aber skeptisch, ob dieser schöne Brauch in der Schulgeneration unserer heutigen Zeit weiter fortgepflegt werden wird. Ein Beispiel: Mietenkamer Kinder gehen die ersten vier Jahre nach Staudach zur Schule, und wenn sie auf Realschule oder Gymnasium wechseln – und das sind heute zwei Drittel eines Jahrgangs - wird sich ihre gemeinsame Schulzeit mit Grassauer oder Rottauer Altersgenossen anderswo abspielen. Das halbe Dorf abgebildet wird es aber einfach schon deshalb nicht mehr geben, weil zu viele Mitbürger hier nicht zur Schule gegangen sind.

Grassau, im Sommer 2012

Stefan Kattari

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