König-Ludwig II Brunnen, © Kamm Erich

Grassau - König Ludwig II Brunnen

Nummer: 3

Geschichte

Am 30. Juli 1910 stellte der Veteranen- und Kriegerverein Grassau unter Leitung von Hans Freiherr Vogt von Hunoltstein den Antrag beim Königlichen Bezirksamt in Traunstein vor der Kirche in Grassau ein Denkmal für König Ludwig II. zu errichten. Das Denkmal sollte gleichzeitig eine Erinnerungsstätte für die Gefallenen aus Grassau und Rottau in den Kriegen 1866 und 1870/71 sein, aus der Zeit also, als König Ludwig II. in Bayern herrschte.

Am 24. August 1910 erteilte das Königliche Bezirksamt Traunstein die offizielle Genehmigung für den Bau. Mit dem Entwurf des Denkmals und der Fertigung der Marmorbüste wurde der Münchner Bildhauer Köpf beauftragt, die Ausführung der Büste oblag dem Bildhauer Barbisch in Endorf, während die Ornamentik, die Beschriftung und die Herstellung der Königskrone dem Grassauer Steinmetzmeister Paul Seibold übertragen wurden. Nach Angaben von Dr. Zech war ursprünglich geplant, die modellierte Büste auf einem Felsblock zu platzieren. Später entschloss man sich aber die Büste in einer Nische in einer Brunnenanlage an der Friedhofsmauer bei der Kirche aufzustellen. Die Brunnanlage als Ganzes wurde dann vom Grassauer Steinmetz Paul Seibold erstellt.

1969/70 beim Ausbau der um die Kirche herumführenden Bundesstraße 305 wurde die alte Kirchhofmauer durch die jetzige niedrige Mauer ersetzt. Dabei erhielt der Brunnen anstelle des kleineren, geschwungenen Brunnenbeckens (siehe unten Bildergalerie) das heute zu sehende Wasserbassin.

Auf der Rückseite des Brunnens ist ein Holzkreuz angebracht. Dieses Kreuz stand lange Jahre im Starnberger See bei Schloss Berg an der Stelle, an der König Ludwig II 1886 unter mysteriösen Umständen ums Leben kam.

 

Quellen/Literatur

Traunsteiner Tagblatt; Artikel von Gruß Olaf (17/2011) vom 30.04.2011; Link: 100 Jahre König-Ludwig-Brunnen in Grassau.
Kießling,Gotthard/Reiman,Dorit; Denkmäler in   Bayern - Landkreis Traunstein S. 181, Lindenberg 2007,