200 Jahre Soleleitung Reichenhall-Rosenheim
2010 feierte die zweite bayerische Soleleitung von Reichenhall nach Rosenheim ihr 200jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass widmete das Museum Salz & Moor seine Sonderausstellung dem Jubiläum und erläuterte den historischen Kontext, der zum Bau der Leitung und damit auch zur Errichtung des Klaushäusls führte. Dazu erschien eine umfangreiche schriftliche Dokumentation von Martin Kugelstatter über "die bayerischen Soleleitungen", die im Museumsshop erhältlich ist. Die Ausstellung wurde von Dr, Klaus Thiele zusammengestellt und anschließend in Teilen in die Dauerausstellung des Salzmuseums übernommen.
Aus dem Beiheft zur Ausstellung:
"Soleleitungen wurden gebaut, wenn die Holzvorräte im Umfeld der Salzlagerstätten nicht ausreichten, um mehr Salzwasser einzudampfen und festes Kochsalz zu produzieren. Ziel der Leitungen waren Flüsse, auf denen Holz zu einer neuen Salzfabrik gedriftet werden konnte.
In Reichenhall reichte das Brennholz nicht aus, um das Salzwasser einzudampfen. Dagegen konnte in Rosenheim das Holz aus den großen Wäldern des soeben säkularisierten Klosters Tegernsee zusammen mit dem Torf aus den Mooren um Raubling und Kolbermoor genutzt werden.
Eine Vermehrung der Staatseinnahmen war in der napoleonischen Zeit zwingend notwendig, angesichts der Ebbe in der Staatskasse. Dazu waren im Norden große Regionen bayerisch geworden, wo man bayerisches Salz verkaufen konnte.
Daher wurde Georg von Reichenbach beauftragt, die erste Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein um einen neuen Abschnitt nach Rosenheim zu verlängern. Er leitete nicht nur den Bau der Leitung sondern erfand auch die notwendigen neuen Pumpen, die Reichenbach‘schen Wassersäulenmaschinen, die 150 Jahre lang ohne Probleme ihren Dienst taten. Die neue Soleleitung war von 1810-1958 in Betrieb."
Kontakt
Anette Grimm (Museumsleiterin)
Museum Salz & Moor
Klaushäusl 9
83224 Grassau
Telefon: +49 (8641) 5467
Fax: +49 8641 4008-31
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