Kleiner Fuchs, © Museum Salz und Moor / Stefan Kattari

Die Tagfalter des Achentals

Pfauenauge, © Museum Salz und Moor / Stefan Kattari
Pfauenauge

2006 standen einheimische Schmetterlinge im Mittelpunkt der Sonderausstellung im Museum Salz & Moor. Gezeigt wurden charakteristische Arten aus mehreren Lebensräumen, so z.B. den Streuwiesen und Moorrändern, Almwiesen, Bergwälder und Gipfellagen. Die ausgestellten Schmetterlinge wurden dabei ausnahmslos im Achental selbst gefangen. In der Bildergalerie können Sie sich einen einen Überblick über die gezeigten Schaukästen verschaffen. Die Ausstellung wurde von Dr. Klaus Thiele und Stefan Kattari sen. gestaltet.

Aus dem Beiheft zur Ausstellung:

"Wegen ihrer bunten, schillernden Farben, ihres gaukelnden Fluges von Blüte zu Blüte, aber auch wegen der geheimnisvollen Entwicklung vom Ei über Raupe und Puppe gehören die Schmetterlinge von alters her zu den Arten, die den Menschen faszinieren und die er bestaunt. Sie fliegen ja nur bei Sonnenschein und Wärme und setzen zusätzliche Farbtupfer auf die farbenprächtigsten Blüten. Wenn viele Arten heute selten geworden oder verschwunden sind, geschah dies nur selten durch böse Absicht des Menschen sondern unabsichtlich bei Änderung der Landnutzung.

Die vorgestellten Tagfalter stammen aus dem Gebiet der südlichen Chiemseemoore, also der Egerndacher- und Kendlmühlfilzen mit Wester- und Osterbuchberg als Grenze nach Norden. Viele kommen aus den Bergwiesen und Waldlichtungen südlich von Rottau und Staudach-Egerndach, aus den Tälern von Schleching und Oberwössen, und im Süden aus den Gebieten von Geigelstein und Taubensee.

Die Ausstellung wurde bestückt aus zwei Sammlungen, die z. T. 30 Jahre alt sind. Heute dürfen Schmetterlinge nur noch mit ganz selten erteilter Sondergenehmigung gefangen werden. Fast alle Arten sind streng geschützt, weil sie bedroht sind.

Wegen des Alters der vorgestellten Exemplare macht diese Ausstellung auch einen Blick in die Vergangenheit möglich, als Moorwiesen noch blumenreich weil noch nicht drainiert waren, als das Grünland sich im Sommer noch farbenprächtig präsentierte, weil Dünger noch kostbar war, sparsam ausgebracht wurde und daher das Gras noch langsam wuchs und nicht 5 mal im Jahr gemäht werden konnte.

Diese Ausstellung soll uns auch ermahnen, die Reste verbliebener blumenreicher Wiesen zu erhalten, uns für den Schutz farbenprächtiger Almwiesen einzusetzen und alles zu tun, damit keine laubbaumreichen Mischwälder in Fichtenmonokulturen umgewandelt werden. Schließlich sollte sie uns anregen, Gärten mit sterilem Rasen in blumenreiche Schmetterlingsparadiese umzuwandeln."